Grundsätzlich sind wir von Wohnungsbau an dieser Stelle sehr begeistert. Und zuerst sah ja auch alles sehr gut aus. Aber die Gemeinde sollte auch in einem vorhabenbezogenen B-Plan eigene Vorstellungen einbringen, leider war das von den anderen Fraktionen nicht gewünscht. Der einzige Punkt, den die Gemeinde erreicht hat, ist der Bau von geförderten Wohnungen, ansonsten hat der Investor seine Vorstellungen durchgesetzt. Wir möchten Wohnungen, die von Einwohner*innen gebraucht werden, die z. B. ihr zu großes Haus verkaufen möchten, oder von jungen Leuten, die im Ort bleiben wollen und mit ihrem Einkommen über den Fördergrenzen liegen. Wir möchten auch eine zukunftsfähige Wärmeversorgung und keine Investoren, die Wohnungen aufkaufen, um sie als Zweit- oder Ferienwohnung zu nutzen. Das hätte man alles regeln können …
Die folgende Erklärung zum Satzungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan 24 wurde in der Gemeindevertretersitzung am 29.06.2022 abgegeben:
Die SPD-Fraktion wird diesem Beschlussvorschlag nicht zustimmen. Wir begrüßen zwar ausdrücklich den Bau von Wohnungen an dieser Stelle, sind aber mit der Art und Weise der Bebauung überhaupt nicht einverstanden. Die Gemeinde hat unseres Erachtens die Möglichkeit vertan, ein innovatives und fortschrittliches Konzept umzusetzen. Die jetzt an dieser Stelle geplante Bebauung ist kaum zukunftsfähig und wenig kreativ und hätte in dieser Form schon vor 10 Jahren so geplant und gebaut werden können.
Begründung:
– Wir erwarten von unseren Bürgern, sich z. B. beim Quartierskonzept für mehr Klimaschutz und Energieeffizienz zu engagieren, sprechen von Klimaneutralität bis 2035, lassen aber bei einem solchen Projekt eine herkömmliche Gasheizung zu.
– Wichtig für die Einwohner*innen wären bezahlbare (nicht geförderte) Wohnungen für 1 bis 2 Personen. Stattdessen bekommen wir, abgesehen von den 6 geförderten Einheiten, nur 100qm-Wohnungen.
– In unserer Region haben wir bereits große Probleme mit der Zunahme von Ferien- und Zweitwohnungen. Damit schafft man keinen Wohnraum für die Einwohner*innen. Deshalb werden in vielen Gemeinden jetzt Ferien- und Zweitwohnungen in den B-Plänen ausgeschlossen. Diese Möglichkeit hat man hier leider vertan!
Obwohl wir immer wieder auf diese Punkte hingewiesen haben, wurde uns daraufhin von der WIR-Fraktion unterstellt, wir würden den Bau von Wohnungen verhindern wollen …