Kommunale Wärmeplanung in Dänischenhagen

Warum braucht man zwei Anträge?

Nachdem unser Antrag vom 4. Quartal 2022 auf Erstellung eines Wärmekonzepts mit den Stimmen der WiR und der CDU leider abgelehnt wurde, haben es die Grünen, die im Mai neu in die Gemeindevertretung gewählt wurden, geschafft: sie haben im 3. Quartal 2023 erneut einen Antrag auf Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung eingebracht und er ist in der letzten Gemeindevertretung am 12.10.2023 angenommen worden! Allerdings  gab es einen Wermutstropfen: die WiR-Fraktion beantragte zusätzlich die Konzeptionserstellung einer klimaneutralen Wärmeversorgung für den „Dorfkern Hans-Olde-Weg / Julius-Fürst-Weg /Scharnhagener Straße“ durch die Firma GP JOULE Think GmbH & Co. KG / Reußenköge in Dithmarschen und die Zustimmung zu diesem zusätzlichen Antrag war Bedingung für die Zustimmung zum Grundsatzantrag.

Zu diesem Vorgehen und dem dazugehörigen KN-Bericht meint unser langjähriges Mitglied und ehemaliger Gemeindevertreter Klaus Georg:

Alle machen es falsch, nur in Dänischenhagen meint man es besser zu wissen, wie man den Bürger*innen hilft, mit den Ungewissheiten der Heizungs-Zukunft umzugehen. Beinahe wäre die Wärmeplanung erneut abgelehnt worden. Nicht nur die Bürger*innen erwarten doch endlich Klarheit, wie sie zukünftig heizen werden, auch die Investitionsbank des Landes rät dringend dazu und die Kommune wird absehbar per Bundesgesetz dazu verpflichtet sein, einen Plan zu erstellen.
Es ist schon ein merkwürdiges Verständnis von demokratischen Strukturen, aber auch von Marktwirtschaft, einfach einen privaten Wärmenetzbetreiber mit der Planung eines Wärmenetzes beauftragen zu wollen, der sich damit ein Monopol sichern würde.
Wie man eine Gemeinde wirklich in eine bessere Energie-Zukunft führt, konnte man zwei Seiten weiter aus Stolpe in der gleichen Zeitung lesen.

Eine weitere Entscheidung, die in der Sitzung mit der Mehrheit von WiR und CDU durchgesetzt wurde, und über die leider nicht berichtet wurde, ist die Entscheidung für einen sogenannten Kunstrasenplatz. Angesichts der nicht mehr zu leugnenden Umweltkatastrophen und aktueller EU-Beschlüsse, nach denen solche Plastikplätze absehbar nur noch als Sondermüll bezeichnet werden können, werden ohne Bedenken über 1,5 Millionen Euro an Steuergeld genehmigt. Knappe 700.000 Euro Zuschuss vom Bund und über 800.000 Euro aus der Gemeindekasse.
Schon heute nimmt jeder Mensch pro Woche Mikroplastik in der Größenordnung einer Scheckkarte auf. Ist es da sinnvoll, besonders Kinder und Jugendliche auf solch einem Platz spielen zu lassen?

Am nächsten Tag, 13.10., konnten wir dann in den KN von dramatisch sinkenden Einnahmen auf Bundes- und Landesebene lesen. Dieser Einnahmenrückgang wird sich selbstverständlich auch auf die Einnahmen der Gemeinden negativ auswirken. Und die Gemeinden stehen vor wirklich großen Herausforderungen! Die Politiker sollten sich daher lieber darüber Gedanken machen, wie sie ihre Bürger*innen mit deren Steuern insgesamt sinnvoll unterstützen, statt für eine kleine Lobbygruppe so viel Geld auszugeben.